Am 10. September waren wir zu Gast beim Permakultur- und Biohof ernte-mich und wurden von Richard Hagedorn über den Betrieb geführt.
Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen haben wir am 10. September ernte-mich, einen Permakultur- und Biohof, in Liebertwolkwitz besucht.
Nach einer kleinen Einführung durch Richard Hagedorn, Inhaber von ernte-mich, im Schatten des 2023 erichteten Hofladens, startete die Ackerführung auf der Wiese direkt hinter dem Betriebstor. Dort lernten wir, dass der Boden auf dieser Fläche stark versandet ist, was es den Pflanzen schwer macht, in die tieferen Erdschichten durchzudringen und zu wachsen. Ein paar Obstbäume und Johannisbeersträuche säumen den Weg auf das Betriebsgelände, doch obwohl sie bereits vor 10 Jahren gepflanzt wurden, sind sie durch den sandigen Boden vergleichsweise klein.
Danach ging es weiter zwischen die Gewächshäuser. Dort erzählte uns Richard Hagedorn, wie bereits im Januar erste Kulturen im Gewächshaus vorgezogen werden. 2021 kaufte er die Gewächshäuser und baut seitdem die Jungpflanzenanzucht stetig aus. Bis April sind dauerhaft 60-70 Anzuchtpaletten im Einsatz, auf jeder Palette finden 120 Pflanzen Platz.
Zum Gemüseanbau in Gewächshäusern erzählte Hagedorn uns, dass die Kulturen im Tunnel mehr Ertrag brächten, der Anbau und die Pflege der Pflanzen aber auch zeitintensiver sei als im Freiland. Neben den Freilandbeeten stehen auf dem Gelände von ernte-mich sieben Gewächshäuser, zwei davon sind Thermogewächshäuser. Weitere 230 Beete bewirtschaftet ernte-mich auf einer Fläche in Thekla. Hierbei wird Richard Hagedorn von sieben Mitarbeitenden und in diesem Jahr von zwei FÖJler*innen unterstützt.
2017 enteckte Hagedorn die Permakultur für sich. Trotz des langen Prozesses bis die Bewirtschaftung im Sinne der Permakultur einen vollen Ertrag liefert, entschied Hagedorn sich dafür, die Prinzipien der Permakultur auf seinem Betrieb umzusetzen. Er erzählt uns, dass er u.a. darauf achte ressourcenschonend und energiesparend zu wirtschaften. Sowohl beim Einsatz von Geräten als auch bei seinen Mitarbeitenden. Auch die Nutzung von natürlichen Randeffekten wie z.B. Windschneisen, Wäldchen und Wasser seien für ihn im Anbau seiner Kulturen wichtig. Zudem stelle er sich in der Bewirtschaftung seiner Flächen immer die Frage, was das Beste für Mensch, Natur und seine Erträge ist. Für ihn sei die Permakultur der beste Weg, um sich zukünftig an Klimaveränderungen anzupassen und somit zu einem resilienten Ernährungssystem beizutragen.