Fruchtiger Oktober: Quittenmus-Törtchen

Freut Euch auf die verführerische Kreation von Tim Kunze von der Susanna-Eger-Schule in unserem Rezeptekalender. Diesen Monat dreht sich alles um die Nachzüglerin unter den Obstsorten: die Quitte.

Filzig, hart und bitter? Von wegen!

Quitten gehören zu den spätreifenden Früchten und werden von September bis in den November hinein geerntet. Es gibt Sorten wie die Honigquitte, die Du roh essen kannst. Normalerweise ist die Quitte jedoch im Rohzustand ein hartes Kaliber und schmeckt durch die Gerbstoffe unverarbeitet sehr bitter. Kochen, dämpfen, dünsten oder backen – so wird aus der Quitte ein Schmaus draus. Lagert man sie im Kühlschrank oder alternativ in mit Zeitung oder Holzwolle ausgelegten Kisten an einem kühlen Ort (ca. 12 bis 15 °C), hält sie sich mehrere Wochen lang frisch. Für unser Oktober-Rezept solltest Du den filzigen Flaum an der Schale abreiben – ein grobes Tuch eignet sich gut dafür. Der Flaum der Quitte hat ihr auch den Namen Wollapfel eingebrockt. Um dabei alle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen: Als Rosengewächs (Rosaceae) ist sie zwar verwandt mit Apfel und Birne, aber keine Kreuzung der beiden.

Die Quitte als Gesundmacherin

Wenn Du Quitten verarbeitest, solltest Du die Schale entfernen und kannst sie in getrocknetem Zustand für einen heilsamen Tee weiterverwenden. Auch die Kerne solltest Du entfernen, aber vor dem Bio-Müll bewahren: Denn diese eignen sich aufgrund der in ihnen enthaltenen Schleimstoffe gut als Hustenbonbons. Aber Obacht – nicht zubeißen! Die Kerne enthalten giftige Blausäure und schmecken zudem sehr bitter. Die sichere Variante, die Kerne zu nutzen: In Wasser einweichen und kurz aufkochen – der sogenannte Quittenschleim lindert getrunken den Hustenreiz.

Schon in der Antike wurde die Quitte als Heilmittel gegen Erkältungen, Hautentzündungen und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Bei Letzterem ist es das in Quitten enthaltenen Pektin – ein löslicher Ballaststoff – der aufgrund seiner Bindefähigkeit von Wasser die Verdauung anregt und sich positiv auf die Darmflora auswirkt. Pektine binden auch andere Stoffe wie Zucker, Fette, Gallensäuren und Cholesterin im Magen-Darm-Trakt, die dann in gebundener Form ausgeschieden oder langsamer in den Stoffkreislauf eingespeist werden können. Dadurch wird der Körper entgiftet bzw. in der Balance gehalten. Selbst radioaktive Partikel werden von Pektinen gebunden, wie man von Studien in Gebieten um Tschernobyl weiß. Die Quitte also als Mittel gegen menschlich verursachte Umwelt- bzw. Gesundheitsschäden? Wohl eher nicht.

Text: Svea Möbs