Wir stellen vor: Felix Kolb

Felix Kolb ist seit Januar 2020 Teil des Leipziger Ernährungsrats. Von Anfang an hat er sich in der AG Forschung engagiert, seit Januar 2022 ist er auch deren Ko-Sprecher. In der Metropole Berlin aufgewachsen hat es ihn vor acht Jahren nach Leipzig verschlagen, wo er seither glücklich verankert ist.

Felix’ Antworten auf unsere Fragen lest Ihr hier!

Was hat Dich am Ernährungsrat (ER) gereizt?
Felix: Neben meinem Studium und der Mitarbeit an der Uni Leipzig und heute an der Martin-Luther Universität Halle wollte ich mich ehrenamtlich im Bereich der regionalen Ernährungsnetzwerke engagieren. Dabei habe ich den Aufbau des Ernährungsrats stets mit Spannung verfolgt und darin eine Chance gesehen, Themen wie dem Zugang zu (Acker)Land, einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und einer urbanen Versorgung mit lokalen und regionalen Nahrungsmitteln öffentlich mehr Raum zu geben. Die Mitarbeit in der AG Forschung hat mich dabei am meisten interessiert, da der ER ein wunderbares Forum für den Wissenstransfer bietet und ich auf diese Weise wissenschaftliche Erkenntnisse in partizipativen Formaten wie Workshops und Informationsveranstaltungen öffentlich zugänglich machen kann.

Welche konkreten Projekte / Aufgaben hast Du gerade im ER?
Felix: Aktuell erarbeiten wir ein Positionspapier, das dem ER als Leitlinie für die kommende Arbeit dienen soll. Zudem betreuen wir universitäre Abschlussarbeiten, um früh junge Wissenschaftler:innen und Studierende in die Arbeit des ER zu integrieren und daraus auch neue Veranstaltungsformate zu entwickeln.

Was war bisher Deine schönste Erfahrung, die Du mit und im ER gemacht hast?
Felix: Meinen schönsten Moment beim ER hatte ich bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „zukunftsfähige Ernährungssysteme“, wo sechs spannende Praktiker:innen aus der Kommunalpolitik, Landwirtschaft, Gastronomie und Zivilgesellschaft gemeinsam ihre Visionen diskutiert haben. Die Notwendigkeit eines allgemeinen Wandels im Ernährungssystem brachten dabei alle Redner:innen unisono auf den Punkt – das war sehr inspirierend und bestärkend zugleich, sich noch mehr in diesem Bereich zu engagieren.

Wie sähen Leipzig + Umland aus, wenn alle Ziele des ER in Erfüllung gegangen wären?
Entwirf eine kleine Vision in 4 Sätzen. 
Felix: Das Leipziger Umland und die stadteigenen Agrarflächen würden in ausgewogenen Fruchtfolgen von Landwirt:innen nachhaltig bearbeitet werden. Dabei wären die großen Ackerschläge rund um die Stadt durch Hecken in kleinere Parzellen unterteilt, um die Äcker vor Erosion zu schützen und Tieren nötigen Schutzraum zu bieten. Der überwiegende Teil der landwirtschaftlichen Betriebe würde seine Ernte in regionalen Verwertungs- und Vertriebskanälen vermarkten, sodass neugegründetes und wiederhergestelltes Gewerbe wie bspw. Mühlen, Schlachtereien und andere Betriebe der Weiterverarbeitung Lebensmittel für die Region herstellen könnte. Die Verbraucher:innen würden mehr Geld und Wertschätzung für hochwertige Lebensmittel aufbringen. Sie würden als Mitglieder in lokalen FoodCoops und regionalen solidarischen Landwirtschaftsbetrieben Verantwortung für das Leipziger Ernährungssystem übernehmen sowie sich selbst mit gesunden und ökologischen Nahrungsmitteln versorgen (lassen).

Wann hattest Du zuletzt selbst die Hände in der Erde?
Felix: Das war im August beim Ernten und Jäten unserer Hochbeete im Garten.

Was und wie kochst Du am liebsten?
Felix: Am liebsten koche ich Gerichte mit Gemüse aus dem Garten oder frisch vom Feld. Von bunten Salaten über Ofengemüse und Nudelgerichte ist alles dabei.

Koordinierungskreis

Im Oktober geht es weiter mit den Vorstellungen der Mitglieder des KoKreises.