Glossar: Anfangsbuchstabe A

Agrobiodiversität: 

Alle Komponenten der biologischen Vielfalt, die für das Funktionieren von Agrarökosystemen relevant sind. Dazu zählen unmittelbar (z.B. Kulturpflanzen) und nicht unmittelbar genutzte Vielfalt (z.B. Bestäuber) (BLE 2013).

Agroforstwirtschaft:

Auch Waldlandwirtschaft genannt. Wald und landwirtschaftlicher Anbau werden kombiniert. Auf einer landwirtschaftlichen Fläche werden Ackerfrüchte (z.B. Weizen) mit Baumkulturen (z.B. Walnuss) gemischt. Diese Bewirtschaftungsweise reduziert die Bodendegradation. Sie kann den Boden beispielsweise vor Erosion schützen; also das Abtragen des Bodens z.B. durch Wind oder Regen. Indem viel organischer Kohlenstoff im Boden gespeichert wird, trägt die Agroforstwirtschaft zum Klimaschutz bei. Insgesamt können dadurch Ressourcen nachhaltiger genutzt werden (Schaefer, 2012).

Agrarökologie:

Ganzheitliche Form der Landbewirtschaftung mit dem Ziel sich den jeweiligen Umweltbedingungen vor Ort optimal anzupassen. In der Agrarökologie werden Wissenschaft, traditionelles Wissen, bäuerliche Praxis und soziale Bewegung vereint (Wezel et al. 2009). Lokal verfügbare Ressourcen werden bestmöglich genutzt und es werden Synergien zwischen verschiedenen Prozessen erzeugt. So sollen Ökosystemfunktionen (z.B. Wasserfiltration der Böden) und Biodiversität gestärkt und die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der Landbewirtschaftung sichergestellt bzw. erhöht werden. Agrarökologische Maßnahmen umfassen bspw. biologische Schädlingsbekämpfung, den Anbau von Zwischen- und Deckfrüchten sowie die Agroforstwirtschaft (Wezel et al. 2013).

Alternative Lebensmittel-Netzwerke:

Alternative Verteilungs- und Vermarktungsplattformen, die eine enge Beziehung zwischen Produzent*innen und Konsument*innen herstellen und damit die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen, nachhaltig produzierten Nahrungsmitteln gewährleisten wollen. Vielfältiger Wissensaustausch und kleinteilige Wirtschaftskreisläufe werden dabei ebenso geschaffen und gefördert, wie existenzsichernde Preise für Produzent*innen und alternative Formen der Unternehmensführung (z.B. Genossenschaft). Eine Schlüsselposition nimmt dabei die Direktvermarktung ein (Goodman et al. 2012), wie etwa bei der Solidarischen Landwirtschaft.

Unterstrichene Begriffe finden sich im Glossar.