Wir stellen vor: Joachim Lenz

Joachim Lenz (zweiter von links) ist schon seit der Gründung 2019 Mitglied im Erährungsrat. Er engagiert sich in der AG Gemeinschaftsverpflegung und im Koordinierungskreis. Zudem ist er seit diesem Frühjahr auch im Vorstand des Ernährungsrates. Geboren und aufgewachsen ist Joachim in Baden-Württemberg, wo er auch mein Abitur und Lehre zum Landwirt gemacht hat. Nach Stationen auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben in Deutschland, Großbritannien und der Schweiz mit Fortbildung zum Handwerklichen Milchverarbeiter und Landwirtschaftsmeister, arbeitet er seit über zehn Jahren freiberuflich in der internationalen Zusammenarbeit in post-sowjetischen Ländern zu Themen der nachhaltigen Landwirtschaft und Standards. Seit 2015 ist Leipzig zunächst sein „Basislager“ in Deutschland und seit Ende 2018 mehr und mehr zur Heimat geworden.

Joachims Antworten auf unsere Fragen lest Ihr hier!

Was hat Dich am Ernährungsrat (ER) gereizt?
Joachim: Gesunde und umweltgerecht erzeugte Ernährung sind mir seit den siebziger Jahren ein Anliegen, für mich persönlich, aber auch politisch. Als Mitvorstand im Dresdner Verein EkoConnect war ich mitverantwortlich für die Erstellung einer Ist-Zustands-Beschreibung der Außer-Haus-Verpflegung in Sachsen mit Auswertung weiterer Studien und Vergleich mit der Situation anderswo in Deutschland und den Nachbarländern. Da lag es nahe bei der Suche nach Anknüpfungspunkten in Leipzig, mich im neu entstehenden Ernährungsrat mit einzubringen. Aufmerksam darauf geworden bin ich beim Einkaufen im Mitgliedsladen „Schwarzwurzel“.

Welche konkreten Projekte / Aufgaben hast Du gerade im ER?
Joachim: Als Vorstand bringe ich mich mit ein in die Aufbauarbeit der Strukturen und Prozesse, unterstütze die Menschen in der Geschäftsstelle und organisiere die Arbeit der AG Gemeinschaftsverpflegung zusammen mit Thomas Marbach. Mit Beginn der Projektarbeit zur Bio-Regio-Modellregion Leipzig-Westsachsen sehe ich ein neues und wichtiges Aufgabenfeld in der Transformation der konventionellen Landwirtschaft in der Region hin zu einer klimagerechten und zukunftsfähigen Bodenbewirtschaftung. Die Bio-Regio-Modellregion kann hier einen Beitrag durch Definieren eines Kriterienkatalogs für teilnehmende Betriebe leisten. Das Konzept der „Regenerativen Landwirtschaft“ sehe ich dabei als Schlüssel zum Schloss an. 

Was war bisher Deine schönste Erfahrung, die Du mit und im ER gemacht hast?
Joachim: Beim Prozess dabei sein zu können und zu sehen, was in den wenigen Jahren seit der Gründung schon entstanden ist in einer Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichen Biografien und Fähigkeiten.

Wie sähen Leipzig + Umland aus, wenn alle Ziele des ER in Erfüllung gegangen wären?
Entwirf eine kleine Vision in 4 Sätzen. 
Joachim: Die Transformation der konventionellen Landwirtschaft ist weit fortgeschritten, wird von politischen Entscheidungsträgern und auch Konsumenten unterstützt und mit voran getrieben. Es hat sich eine Regionalwert AG, also ein Zusammenschluss von Produzenten, Verarbeitern, Handel und Konsumenten etabliert als regionale Verantwortungsgemeinschaft. Gesunde, umwelt- und klimagerechte Lebensmittel sind für alle verfügbar und auch bezahlbar, weil die wirklichen Kosten sich in den Preisen wiederfinden und die in der Politik Verantwortlichen die Forderung „Gutes Essen für Alle“ als soziale Aufgabe ernst nehmen.

Wann hattest Du zuletzt selbst die Hände in der Erde?
Joachim: Beim Pflegen meiner Balkonpflanzen und Kompost umsetzen auf dem Gelände der Sportgemeinschaft der LVB Leipzig am Kulkwitzer See. Aber auch beim Bodenkurs zur Regenerativen Landwirtschaft, zuletzt im Mai diesen Jahres. Ich freu mich schon auf das nächste Modul im September!

Was und wie kochst Du am liebsten?
Joachim: Ich bin ein Müsli-Fan, so fängt der Tag an, mit Obst und Jogurt dazu. Gut, das fällt wohl noch nicht unter Kochen. Also, gerne mit frischen Zutaten, Gemüse und Salate aus der Region, Pasta lieber als Kartoffeln, in der kalten Jahreszeit gerne Suppen und Eintopf. Und ab und an Fisch und Fleisch, das nur in Bioqualität und mit abnehmender Tendenz. Aufwendig und kompliziert darfs bei mir nicht sein, Backen ist auch nicht so mein Ding, aber definitiv auch keine Tiefkühlpizza!

Koordinierungskreis

Im September geht es weiter mit den Vorstellungen der Mitglieder des KoKreises.