Rückblick: Forum „Gutes Essen für Alle“ – „Vom Korn zum Brot“

 

Am Dienstag, den 2. November, fand unser Forum „Gutes Essen für Alle“ im Leipziger Westen statt. Organisiert von der AG Wertschöpfungsketten drehte sich der Abend rund um die Wertschöpfungskette Getreide und das Motto „Vom Korn zum Brot“.

Zu Besuch in der “Etage Leipzig”

Als einige der wenigen Veranstaltungen in diesem Jahr fand das Forum nicht online sondern physisch in der Etage Leipzig im Leipziger Westen statt. Gemütlich im Hinterhof eingebettet liegt der Veranstaltungsraum direkt neben der Kneipe „Tante Manfred“. Hauptsächlich als Raum für Workshops und als Studio genutzt, bot uns der Raum viel Platz, um das Forum unter Coronabedingungen durchführen und gleichzeitig für ein gemütliches Zusammenkommen und sich Austauschen zu sorgen. Rund 25 Teilnehmende hatten sich im Vorfeld angemeldet und zu unserer Freude kamen auch fast alle Angemeldeten zur Veranstaltung.

Wertschöpfungsketten näher gebracht

Ralf Elsässer und Ludwig Hentschel von der AG Wertschöpfungskette des Ernährungsrates Leipzig moderierten das Forum und führten durch die Veranstaltung. Nach einem Eingangsvortrag von Josef Bühler zum Thema „Regionale Wertschöpfungspartnerschaften“ diskutierten Vertreter*innen entlang der Wertschöpfungskette Getreide zu unterschiedlichen Aspekten der Getreideproduktion und -verarbeitung. Es ging um Strategien, wie regionale Produkte neben nicht-regionalen, häufig günstigeren Alternativen, bestehen können. Die Referent*innen sprachen auch über smarte, kraftvolle Ansatzpunkte, um neue Wertschöpfungsketten besser gestalten zu können. Hierbei wurden Partnerschaften zwischen regionalen Akteur*innen mit gesicherter Abnahme als sehr wichtig herausgestellt und ebenso die Suche nach weiteren regionalen Akteur*innen. Zudem betonten Referent*innen die Wichtigkeit von hervorragender Produktqualität und Transparenz bei der Herstellung, sowie Bildung und Aufklärung der Kund*innen. Auch aktuelle Herausforderungen, vor welche die Akteur*innen entlang der Wertschöpfungskette Getreide gestellt sind, wurden während der Gespräche deutlich. Beispielsweise wurde das ausbaufähige Verhältnis zum Lebensmitteleinzelhandel, der aber ein potenter Vertriebspartner wäre, genannt. Weiterhin kam zur Sprache, dass regionales Mehl in kleineren Mühlen gemahlen werden müsste, um zu verhindern, dass das Getreide durch den Mahlprozess in großen Mühlen mit anderem Getreide vermischt werde. Durch den Qualitätsverlust ginge ein aktuell wichtiger Vorteil beim Vertrieb verloren.

Nachhaltig auf mehreren Ebenen

Im Verlauf des Abends wurde auch deutlich, dass für die regionalen Akteur*innen nicht nur die nachhaltige Herstellung eine wichtige Rolle spielt, sondern auch andere Aspekte einen großen Stellenwert einnehmen. Johanna Tschiersch von der Lerchenbergmühle GmbH (in Entstehung) möchte in ihrer Mühle die Türen öffnen und bildend tätig werden. Bernhard Wagner vom Wassergut Canitz setzt sich neben dem Anbau von Getreide, der den Bioland-Kriterien folgt, gleichzeitig für den Wasserschutz ein. Die Referent*innen betonten zudem die Notwendigkeit praktischer Förderungen entgegen der Erstellung theoretischer Konzepte.

Text: Judith Rüschhoff
Fotos: Tom Peters